Äpfel gehören zu den wichtigsten Obstarten auf der Welt. Sie wachsen an Bäumen. Diese Bäume werden 8 bis 15 Meter hoch. Sie haben weiße oder rosafarbene Blüten. Diese Blüten duften häufig. Viele Blüten werden von Bienen bestäubt. So können die Früchte entstehen. Damit Äpfel gut wachsen können, brauchen sie viel Sonne. Aus Äpfeln kann man sehr viel machen. Zur Erfrischung gibt es zum Beispiel Apfelsaft. Die Menschen in Deutschland trinken sehr viel davon. Außerdem kann man Apfelkuchen backen oder Marmelade kochen. Aber man kann ihn auch einfach vom Baum pflücken und gleich essen. Äpfel können unterschiedlich schmecken. Manche sind süß und manche sind sauer. Es gibt auch weichere und härtere Äpfel. Äpfel sind sehr wichtig für die Gesundheit.
In Haseldorf gibt es einen großen Obstgarten. Den gibt es schon seit 1986. Er ist zwei Hektar groß, das sind mehr als zwei Fußballfelder. Hier gibt es viele Bäume an denen fast 200 verschiedene Sorten von Äpfeln, Birnen und Pflaumen wachsen. Diese Sorten kann man heute nicht mehr im Laden kaufen. Man kann den Obstgarten zu jeder Zeit betreten. Man kann sich auch Obst für zu Hause pflücken. Alle Menschen müssen aber darauf achten, dass die Bäume geschont werden und für alle genügend Obst übrigbleibt. Oftmals werden bei Obstbäumen Mittel benutzt um Schädlinge zu töten. Das ist aber auch nicht besonders gesund für die Bäume und Früchte. Deshalb wird das beim Obstgarten Haseldorf nicht gemacht.Obst ist sehr gesund. Schon vor langer Zeit haben die Menschen Apfelbäume und Birnbäume gepflanzt. Wahrscheinlich stammten die damaligen Äpfel von einem Wildapfel ab. In Griechenland kannte man schon vor 2800 Jahren viele verschiedene Apfelsorten. Auch viele andere Obstsorten waren damals schon bekannt. Man hat früher verschiedene Sorten miteinander vermischt, sodass neue Sorten entstehen konnten. Man sagt, die Apfelarten wurden gekreuzt. Die Menschen versuchen schon seit Anfang des Anbaus immer bessere Sorten zu züchten. Deshalb gibt es heute tausende von Sorten. Aber von 1952 bis heute hat sich viel geändert. Es wird aus den holsteinischen Elbmarschen heute nur noch eine Apfelsorte im Geschäft angeboten. Diese Sorte heißt Cox Orange. Die anderen Sorten sind aus den Verkaufsgeschäften verschwunden. Das ist passiert, weil die alten Sorten zum Beispiel nicht so gut schmeckten wie die neuen. Oder die Menschen fanden, dass sie nicht so gut aussahen. Leider kann eine Apfelsorte, die einmal verschwunden ist, nicht wiederhergestellt werden. Deshalb wollen die Menschen im Obstgarten diese Sorten erhalten. Es gibt bei uns Äpfel mit den Namen: „Schöner aus Haseldorf“, „Seestermüher Zitronenapfel“ oder „Hauschild-Apfel“.
Der Obstgarten Haseldorf ist eine der größten öffentlich zugänglichen Obstsortensammlungen in Deutschland. Auf der rund 2 ha großen Fläche der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein stehen fast 200 verschiedene, alte, lokale Sorten von Äpfeln, Pflaumen und Birnen, die heute nicht mehr im Handel erhältlich sind. Ein Besuch lohnt sich besonders im Frühjahr zur Blüte und ab Juli, mit Beginn der Ernte.Der Obstgarten wird durch das Elbmarschenhaus gepflegt. Es finden auch Führungen statt.
Obst ist gesund und schmeckt gut. Bereits in der Jungsteinzeit pflanzten die ersten Bauern in Mitteleuropa Obstbäume wie Apfel, Birne und Hasel. Die damaligen Äpfel stammten vom Wildapfel ab. Sie waren vermutlich - genau wie heute - recht klein und sauer. Aber schon im Altertum entstanden im Kaukasus aus der zufälligen Kreuzung mehrerer Wildapfel-Arten die ersten großfrüchtigen, schmackhaften Apfel-Sorten. Die Menschen nutzten diese natürlich entstandenen Sorten und so kannten die Griechen schon um 800 v. Chr. zahlreiche verschiedene Apfel-, Birnen- und andere Obstsorten.
Die heutigen Apfelsorten gehen alle auf die Kreuzung von verschiedenen Wildapfel-Arten zurück. Bei diesen Kreuzungen verdoppelte oder verdreifachte sich das Erbmaterial der Ursprungsarten. Die Folge ist, dass die Nachkommen eines Apfels den Elternpflanzen nur wenig ähneln. Ein Samen aus einem wohlschmeckenden, saftigen Apfel wird meist einen Baum hervorbringen, der nur kleine, saure und harte Äpfel trägt. Man kann daher einen guten Apfel nicht durch Samen vermehren. Die Lösung des Problems besteht in der Veredelung. Bei der Veredelung wird auf einen jungen Apfelbaum, der selber keine wertvollen Früchte hervorbringen würde, ein kleiner Zweig oder auch nur eine Knospe eines wohlschmeckenden Apfels gepfropft. Die Zweige der so genannten Unterlage werden abgeschnitten, so dass sich auf dem Stamm und den Wurzeln der Unterlage ein Apfelbaum entwickelt, der der aufgepfropften Edelsorte entspricht. Auf diese Weise können aus einem Apfelbaum beliebig viele weitere Bäume gezogen werden.
Seit Beginn des Obstanbaus haben die Menschen stets versucht, bessere Sorten zu finden bzw. zu züchten. Auf diese Weise sind im Laufe der Zeit viele Tausend Obstsorten entstanden. Dabei geht es nicht nur um den Geschmack. Eine gute Obstsorte muss viele verschiedene Ansprüche erfüllen, sie muss sich z. B. gut lagern und verarbeiten lassen, der Ertrag sollte möglichst hoch und gleichmäßig sein und der Baum muss widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlinge sein. Keine Obstsorte kann alle Ansprüche erfüllen, außerdem ändern sich auch die Ansprüche. Es wird deswegen immer zahlreiche verschiedene Obstsorten geben und auch die Züchtung wird immer weiter gehen.
Dieser ständige Wandel schlägt sich im Anbau nieder. Von 1952 bis heute hat sich das z. B. Apfelsortiment der holsteinischen Elbmarschen nahezu vollständig gewandelt. Nur Cox Orange hat sich über diese Zeit halten können. Alle anderen Sorten sind vom Markt verschwunden. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Einige Sorten trugen sehr unregelmäßig, andere waren den neuen Sorten geschmacklich unterlegen. Der Martini wurde in den 1960er Jahren vor allem wegen seiner Kleinfrüchtigkeit verdrängt, Krügers Dickstiel und andere Sorten konnten wegen ihres Aussehens nicht mehr so gut verkauft werden. Wenn neue Sorten angebaut werden, die bei gleichem Aufwand einen besseren Ertrag liefern und weniger Pflanzenschutzmittel benötigen, weil sie weniger anfällig für Krankheiten sind, ist dies ein Fortschritt. Wenn alte Sorten, die Jahrzehnte oder Jahrhunderte genutzt wurden und ihr ganz eigenes Aroma haben, verschwinden, weil die Früchte zur Zeit für den Markt zu klein sind, wie z. B. die Ananasrenette, so ist dies ein Verlust. Jede Apfelsorte ist einmalig und kann, wenn sie einmal verschwunden ist, nicht wiederhergestellt werden.
Sorten wie der Schöne aus Haseldorf, der Seestermüher Zitronenapfel oder der Hauschild-Apfel, die hier entstanden sind, müssen nicht nur als Ausgangsbasis für spätere Züchtungen erhalten bleiben, sie sind auch ein unverzichtbarer Bestandteil der kulturellen Identität der Elbmarschen und Schleswig-Holsteins. Hier im Obstgarten Haseldorf zeigen wir Ihnen eine große Vielfalt von alten Sorten, die heute im Handel kaum noch zu finden sind. Die ersten Bäume wurden 1986 gepflanzt, seither wird auf die Verwendung von Dünger und chemischen Pflanzenschutzmitteln verzichtet.
Mit dieser Tafel möchten wir Ihnen helfen, die ganze Vielfalt des Obstgartens Haseldorf zu entdecken. Zwischen Juli und Ende Oktober reifen die Früchte, so dass man bei jedem Besuch etwas Neues entdecken kann. Schmeckt Ihnen „Prinz Albrecht von Preußen“ oder bevorzugen Sie „Ruhm aus Vierlanden“? Beim ersten Biss in die „Ananasrenette“ wird man leicht an eine Ananas erinnert – aber nur wenn der Apfel optimal gereift ist.
Hinter vielen Sorten stecken interessante Geschichten. Zu den schönsten gehören „Maren Nissen“, „Stina Lohmann“ und der „Korbiniansapfel“. Die Sorte „Maren Nissen“ wurde über viele Generationen von Mutter zu Tochter weitergereicht. Neben Wäsche und Möbeln wurde zur Aussteuer auch ein Apfelzweig aus dem mütterlichen Garten gegeben, den die Braut am Hof ihres Bräutigams auf eine Unterlage pfropfte. Irgendwann fiel auf, dass es sich um eine eigene Sorte handelt und sie wurde nach ihrer damaligen Besitzerin benannt. Stina Lohmann lebte um 1840 in Kellinghusen und hatte in ihrem Garten einen reichtragenden Apfelbaum, den sie selbst aus einem Kern gezogen hatte. Der Apfel war besonders lagerfähig. So konnte Stina Lohmann im Frühjahr, wenn das andere Obst verbraucht war, noch knackige Äpfel aus ihrem Lager an Kranke, Bedürftige und Kinder verschenken. Der „Korbiniansapfel“ ist benannt nach Pfarrer Korbinian Aigner, der ein herausragender Fachmann für Obstbau war. Als Gegner der Nazis saß er von 1939 bis 1945 im Konzentrationslager. Mit Gottvertrauen setzte er seine züchterische Arbeit im Lager fort. Es entstanden die Sorten KZ 1 bis 4, die er bei der Befreiung retten konnte. KZ 3 wurde nach dem Tode Aigners in Korbiniansapfel umbenannt.
Der Obstgarten gliedert sich in drei Blöcke. Der erste Block reicht bis zum großen Graben und umfasst die Reihen 1 bis 24. Bis auf einige Birnen in den ersten Reihen stehen hier nur Äpfel. Im Block II zwischen den Gräben stehen in den Reihen 25 bis 33 Pflaumen. Im dritten Block stehen in den Reihen 34 bis 41 Äpfel, in den Reihen 42 bis 50 Birnen, Kirschen und Äpfel. In der unteren Liste können Sie sehen, wann welche Obstsorte reif ist. Die Zahlen bei den Obstsorten geben die Reihe an, in der die Sorte steht. Durch Nachpflanzungen können sich in Einzelfällen Änderungen ergeben. Die Reifezeiten können von Jahr zu Jahr variieren und bei einigen Sorten sind sie uns nicht genau bekannt. Im Allgemeinen ist die Frucht pflückreif, wenn sie sich mit einer Vierteldrehung ohne Mühe lösen lässt.
Integrierte Station Unterelbe im Elbmarschenhaus
Hauptstraße 26
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